Die NOZ schreibt am 7.11.2023: "Einseitige Wortwahl: Förderverein irritiert über Brandbrief des Bad Iburger Bürgermeisters"

Als „verbalen Rundumschlag“ empfindet der Verein „Erlebenswertes Bad Iburg“ den Offenen Brief von Daniel Große-Albers zur finanziellen Lage der Stadt Bad Iburg. Die ihrer Meinung nach „einseitige Wortwahl“ des Bürgermeisters möchten die Mitglieder nicht unkommentiert lassen.v

Dieser hatte sich Mitte Oktober in einem Offenen Brief an seine Bürger gewandt. Zentrales Thema waren die kritische finanzielle Lage der Stadt und die Freiwilligen Leistungen, die man sich „leiste“, darunter das Freibad. Große-Albers stelle darin „undifferenziert“ wesentliche Pfeiler des Bad Iburger Selbstverständnisses infrage, kritisiert der Nachfolgeverein des Fördervereins für die Landesgartenschau und lädt zur „konstruktiven Diskussion“ ein.

Baumwipfelpfad eine Chance, Stadt bekannt zu machen

Der „Förderverein erlebenswertes Bad Iburg“ um den Vorsitzenden Hagen Sundermann wolle die Errungenschaften der Laga 2018 erhalten und Bad Iburg lebenswert für Besucher, Touristen und vor allem die Iburger selbst gestalten, erklärt dieser. Schließlich hätten im Bürgerentscheid 2015 über 3000 Menschen dafür gestimmt, die Großveranstaltung in die Stadt zu holen, um diese aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Schon zuvor habe die Umsetzung des „Masterplans Schlossumfeld“ 2011 bis 2014 mit einem klugen Entwicklungskonzept die tristen Flächen rund ums Schloss Iburg attraktiv gemacht.

Gute Konzepte, der Mut und das Engagement von Bürgern, Rat und Verwaltung habe das Land mit einer „großzügigen Förderung von über 40 Prozent der Kosten für alle Maßnahmen im Gartenschaugelände und in allen Ortsteilen“ unterstützt. Und mit dem Baumwipfelpfad habe die Stadt die Chance erhalten, sich weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt zu machen.

Tourismus braucht konsequentes Marketing

Damit verfüge man nun über eine hervorragende touristische Infrastruktur, die es für Besucher, Wirtschaftsbetriebe und Einheimische wieder interessant mache, zu investieren. Die Besucherströme an den Wochenenden seien dafür der beste Beweis. Diese Angebote müsse man nun allerdings auch zum Wohle Bad Iburgs schleifen und einsetzen, zitiert der Förderverein eine der Wahlkampfaussagen von Große-Albers. Dieser habe die Notwendigkeit tragfähiger Konzepte für den Tourismus betont, der jeden Tag Reisebusse nach Iburg ziehen müsse. Doch brauche es dafür eben auch ein konsequentes virtuoses Marketing, betont der Förderverein.
Die Erwartungen an die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der neuen Tourismus GmbH - die aktuell wieder allein in der Hand des Bürgermeisters liegt, seien hoch.

Kurort nur mit Grünanlagen und Charlottensee

Der Förderverein sei dazu bereit - und habe immer wieder Vorschläge und seine Mitarbeit an einem Pflegekonzept angeboten. Die Qualität der Grünanlagen unterm Baumwipfelpfad werde mit großem ehrenamtlichem Engagement aufrechterhalten. Wenn Bad Iburg Kurort bleiben wolle, gehörten die Grünanlagen dazu, ebenso Charlottensee und Schlossumfeld.

Die Rezertifizierung als Kneipp-Kurort in 2023 habe deutlich gemacht, wie wichtig Erholung und Fremdenverkehr für Bad Iburg seien. Auch das Landesraumordnungsprogramm weise der Stadt diese Pflichtaufgaben zu. Vor allem aber biete das Prädikat Vorteile für Marketing und Tourismus, beispielsweise die Möglichkeit, Tourismusbeiträge zu erheben und Geschäfte am Sonntag zu öffnen.

Bewegungsband auf der Tegelwiese verursacht keine zusätzliche Pacht

Schließlich habe der Stadtrat 2020 selbst als Leitbild beschlossen, die „künftige städtebauliche und touristische Entwicklung als Kneipp-Kurort mit gesundheitstouristischer Ausrichtung vorzunehmen“.
Auch ein Hallen- oder Freibad sei als Basis für eine Zertifizierung als Kurort unerlässlich.Anders als vom Bürgermeister dargestellt, verursache die Tegelwiese auch keine zusätzlichen Kosten für die Stadt. Das Bewegungsband habe der Verein als Spielplatzanlage gebaut und der Stadt kostenlos übertragen. Die Flächen in der Tegelwiese seien dafür nicht extra gepachtet. Vielmehr handele es sich bei der Tegelwiese um ein Hochwasserrückhaltebecken, dessen Pacht der Gebührenhaushalt gegenfinanziere.

Zum Artikel: NOZ vom 07.11.2023 "Einseitige Wortwahl: Förderverein irritiert über Brandbrief des Bad Iburger Bürgermeisters"

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