Die NOZ schreibt am 12.10.2022: "Erste Waldjugendspiele - Bad Iburger Realschüler erforschen die Geheimnisse des Waldes am Baumwipfelpfad"

Highlights in luftiger Höhe und auf dem Boden: 150 Realschüler der Jahrgänge fünf und sechs erlebten bei den ersten Waldjugendspielen im Bad Iburger Waldkurpark abwechslungsreiche Stunden.

Der Förderverein Erlebenswertes Bad Iburg, hier vertreten durch Klaus Ploner, Claudia Knauft-Pieper und Wolfgang Möller (von links), unterstützte die Waldjugendspiele finanziell.(Foto: Petra Pieper)

Am Dienstagmorgen lag die Welt im dichten Nebel – da war der Aufenthalt in Höhe der Baumkronen auf dem Wipfelpfad etwas ganz Besonderes. Aber auch in den Niederungen des Waldes gab es viel zu sehen, zu ertasten und auszuprobieren. Auf einem Rundparcours von eineinhalb Kilometern Länge konnten die Mädchen und Jungen ihr Waldwissen erweitern, Beobachtungsgabe und Tastsinn schulen, Geschicklichkeit und Sportsgeist unter Beweis stellen.

Das alles ganz ohne Druck oder Wettkampfcharakter – es ging ausschließlich um die Freude am Erleben, unterstreicht Waldpädagogin Friederike Pellengahr-Dannenberg. Das Grüne Klassenzimmer des Baumwipfelpfads veranstaltete die Spiele in Kooperation mit dem Waldpädagogikzentrum Weser-Ems der niedersächsischen Landesforsten, und dank finanzieller Unterstützung durch den Förderverein Erlebenswertes Bad Iburg konnte jeder Schüler kostenlos den Baumwipfelpfad betreten.

Wie lange dauert es, bis eine Zigarette verrottet?
In Kleingruppen von vier oder fünf Schülern durchstreiften die Kinder den Wald und machten an zwölf Stationen Halt. Dort warteten haupt- oder ehrenamtliche Helfer mit interessanten Fragen und Aufgaben. So sollten sie zum Beispiel Dinge finden, die nicht in den Wald gehören, etwa Plastikverpackungen, Zigarettenstummel oder Orangenschalen. Dass es 50 Jahre dauern kann, bis eine Zigarette verrottet und dass sie in der Zeit viele Tausend Liter Wasser vergiftet, fanden Daniel, Ben, Nikita und Bogdan erschreckend. Spaß hingegen hatten sie beim Bau eines Turms aus bereitliegenden Holzstücken, beim möglichst schnellen Umstapeln einiger Meterstücke oder beim „Dosenwerfen“ mit Holzklötzen.

Auch die Rätselfragen kamen gut an: Lara, Thea, Anna und Milena hatten kein Problem, Eiche, Buche, Lärche und Ahorn richtig zu benennen. Und gut gefiel ihnen auch die tastende Unterscheidung von glatter Birkenrinde und rauher Eichenrinde.

Alter von Bäumen schätzen
„Wie alt mag diese Douglasie sein?“, fragte Waldpädagoge Torsten Bensemann von den Landesforsten. Noah, Timo, Aron, Henry und Jonas schätzten die mächtige Douglasie auf 85 Jahre und lagen damit ziemlich richtig. Zuvor hatten sie anhand einer Baumscheibe das richtige Zählen von Jahresringen erlernt: Die hellen Ringe entstehen während der Wachstumsphase im Sommer, die dunklen Ringe im Herbst oder Winter, es gehört also immer ein heller und dunkler Ring zum Zuwachs eines Jahres. Ein bisschen „tricky“ war die Frage, in welcher Höhe wohl der Nistkasten in zehn Jahren hängen würde, wenn der Baum pro Jahr einen halben Meter zulegen werde. „Immer noch dort, wo er heute hängt, der Baum wächst nur in der Spitze“, klärte Bensemann die Schüler auf.

Zum Artikel: NOZ vom 12.10.2022 "Erste Waldjugendspiele - Bad Iburger Realschüler erforschen die Geheimnisse des Waldes am Baumwipfelpfad"

 

 

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