Das Stadtgespräch schreibt am 20.03.2021: "Gefräßige Nagetiere sorgen für Unmut"

Wühlmäuse zerstören Pomarium am Südhang des Bad Iburger Schlosses

(v.l.): Hubert Tiemeyer, Christoph Fischer, Wolfgang Mollenhauer und Hermann Nolte kümmern sich ehrenamtlich um das Bad Iburger Pomarium (Foto: Stadtgespräch)

Um die Wurzelballen kontrollieren zu können, muss jedes Bäumchen aus der Erde geholt und bei ausreichend gutem Zustand wieder mit einem Drahtkorb in den Boden gelassen werden. (Foto: Stadtgespräch)

Nichts mehr zu machen: Die Wühlmäuse haben ganze Arbeit geleistet – dieser Baum ist nicht mehr zu retten und muss ausgetauscht werden. (Foto: Stadtgespräch)

Seit 2018 gibt es am Südhang unterhalb des Bad Iburger Schlosses ein so genanntes Pomarium. Dabei handelt es sich um eine Sammlung seltener Apfelbäume, die im Rahmen der Landesgartenschau angelegt wurde. Auf dem gut 1.000 Quadratmeter großen Gelände stehen 118 Bäumchen, die vom Förderverein des LaGa einmal wöchentlich gepflegt werden. Bei ihrer letzten Kontrolle mussten die Mitglieder jedoch feststellen, dass Wühlmäuse auf dem Gelände ihr Unwesen getrieben hatten und ein Großteil der Wurzeln angeknabbert wurden.

„Teilweise steckt der Stamm unten nur noch wie ein Stock in der Erde“, bedauert Hubert Tiemeyer vom La- Ga-Förderverein. „Viele Bäume müssen jetzt ersetzt werden.“ Bei gewissen Exemplaren ist wirklich nichts mehr zu machen, bei anderen Bäumchen sind noch gerade ausreichend Wurzeln vorhanden, um sie wieder aufzupäppeln. „Bäumchen, deren angefressene Wurzeln noch stark genug sind, werden vorübergehend bei der Baumschule Bentrup zwischengelagert, bis dass sie wieder in die Erde gesetzt werden können“, beschreibt Hubert Tiemeyer das geplante Vorgehen.
Die entstandenen Lücken im Pomarium werden aber wohl erst im Frühjahr 2022 geschlossen werden können. „Wir bekommen die Obstbäume vom Ökowerk Emden. Hier gibt es aber im Augenblick nicht so viele, wie wir eigentlich bräuchten. Außerdem konnte man uns nicht garantieren, dass wir genau die gleichen Sorten erhalten, wie die, die uns nun fehlen“, klagt Tiemeyer. Trotzdem werde man wieder alte Sorten bekommen, die so heutzutage nicht mehr oft produziert werden.

Schon Ende 2019 waren die ersten Bäume ausgetauscht worden und man erhielt den Hinweis, die Wurzeln in Drahtkörbe zu wickeln, damit die Mäuse nicht aus dem Erdreich an diese herangelangen könnten. „Das haben wir auch gemacht, aber jetzt hat sich gezeigt, dass man den Drahtkorb sogar noch oberirdisch bis zum Stamm schließen muss, weil die Mäuse sich andernfalls einfach von oben zu den Wurzeln wühlen“, erklärt Tiemeyer. Demnach müsse jetzt jedes einzelne Bäumchen einmal aus der Erde geholt, die Wurzelballen kontrolliert, und dann bei ausreichender Wurzelkraft wieder in den komplett geschlossenen Korb zurück in die Erde gesetzt werden. Eine Menge Arbeit. „Wir haben auf dem Gelände sogar extra Stangen für Greifvögel aufgestellt, von denen aus sie die Wühlmäuse erspähen und jagen könnten, aber das hat leider bisher nichts gebracht“, so Tiemeyer.

Die ehrenamtlichen Helfer des LaGa-Fördervereins treffen sich jeden Donnerstag für etwa zwei bis drei Stunden, um sich um die Fläche zu kümmern, die Bäume zu bewässern und die Rasenfläche zu mähen.

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